Warum Ausländische Missionare gut sind

Bei dem letzten Männerabend, den ich in der Bibelgemeinde Waldbröl miterlebt habe, sprachen wir in unserer Gruppe darüber, ob es sinnvoll ist, Missionare in andere Länder zu senden, während gleichzeitig Missionare aus diesen Ländern nach Deutschland gesendet werden. Diese Frage habe ich mir gut gemerkt. Jetzt, nach einigen Monaten Erfahrung, ist es Zeit, unsere Erfahrungen kurz zu reflektieren und einzuordnen.

Keine wirtschaftliche Frage

Aus wirtschaftlicher Sicht ist die Sache klar: Sinnlos, weil Geldverschwendung. Warum sollte A nach B fliegen und B nach A damit A in B den gleichen Dienst macht wie B in A. Soll doch A in A bleiben und B in B. Soweit die wirtschaftliche Seite.

Aus missiologischer Sicht komme ich aber zu anderen Schlüssen. In unserer Gegend gibt es einige Gemeinden und einige paraguayischen Christen. Worin unterscheiden wir uns von ihnen und haben wir etwas besseres an uns?

Natürlich sind wir nicht besser. Wir sind anders. Wir sind für die Menschen hier interessant, weil wir auffallen. Jeder, der mit uns ins Gespräch kommt, möchte wissen, warum wir hier sind. Die Neugier für das was wir hier tuen, was wir sind und wie wir tagtäglich handeln, bringt uns in der täglichen Arbeit Vorteile für die Verkündigung des Evangeliums. Während z.B. banale Fragen eines Einheimischen Unverständnis hervorrufen, darf der Ausländer diese Fragen bedenkenlos stellen. So kann man schnell über kleine Gespräche auf Dinge zu sprechen kommen, die ewigkeitsrelevant sind.

Auffallen hat auch Nachteile

Ein Vorteil ist das natürlich nur unter der Prämisse, dass wir uns gut verhalten. Wenn nicht, wird es sofort die Runde machen. Denn „auffallen“ hat den Nachteil, dass nichts verborgen bleibt. Wir fühlen uns in der Stadt ständig beobachtet. Die Kassierer wissen genau was man kauft, der Tankwart was man tankt und der Friseur weiß sowieso alles. Wehe, wenn man da etwas falsch macht. Macht uns das zu schaffen? Nein. Zugegeben, beobachtet werden ist nicht das schönste Gefühl. Aber darüber Ärgern würde nichts bringen. Also nehmen wir die Situation an und versuchen das Beste draus zu machen.

Und was ist mit der Theologie?

Apg. 1,8: „… aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“

Gott gebrauchte in der Heilsgeschichte sehr oft Menschen aus fremden Kulturen um ein Volk zur Umkehr zu rufen. Denken wir z.B. an Jona, an die Apostel und an die Juden in der Zerstreuung. Sie gingen als Ausländer zu anderen hin, lebten dort und verkündigten die Nachricht von Jesus Christus. Gott wirkte große Dinge durch sie.

Wir beten, dass man das später auch über uns sagen kann.

P.S. Das Beitragsbild haben wir in den Ruinen der Jesuiten Kolonien gemacht. Dort haben Jesuiten unter den indigenen Völkern gelebt, gepredigt und gearbeitet. Sie waren dafür verantwortlich, dass die Guaraní Sprache aufgeschrieben wurde. Heute ist Guaraní neben der spanischen Sprache Amtssprache in Paraguay.

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